Ich frage mich oft, welche Geschichten hinter den Menschen stecken. Die der Bäckereiverkäuferin, die des Mannes, der auf der Parkbank sitzend auf etwas zu warten scheint, die der Omi, die zu stolz ist, den angebotenen Platz im Bus anzunehmen und lieber auf wackligen Beinen etwas zittrig balanciert.
Die Kamera ist für mich wie eine Eintrittskarte an einen Ort hinter dem ersten Eindruck und es ist für mich magisch, dorthin eingeladen zu werden. Fotografieren ist für mich nie nur abdrücken, Posen einfordern, Kommandos geben. Einer der Schlüsse, die ich sicher über mich selbst ziehen würde, ist der, dass mich meine Mitmenschen und ihre Geschichten aufrichtig interessieren. Dieses Interesse gehört für mich ganz natürlicherweise zu meiner Arbeit als Fotografin. Es gilt Hobbies, dem Lieblingsessen oder dem Haustier und den Passionen und Träumen, der Einstellung zum Leben, dessen Hürden und Katapulte. Ich mag es, herauszufinden, was für den Menschen vor der Kamera ein Grund ist zu schmunzeln oder losgelöst zu in Lachen auszubrechen. Ich mag es, sich zusammen in eine konzentrierte Stimmung zu begeben, in der man auch ernst sein kann, in der man nicht annimmt, nur ein Lächeln ist echt und akzeptabel, weil es nett aussieht.
Mich hat es glücklich gestimmt, dass ich diese Eintrittskarte auch beim Shooting mit fünf Spielern des SpVgg Greuther Fürth einlösen durfte. Ein Shooting mit jungen Männern, die wöchentlich in ein Trikot schlüpfen, das ganz unweigerlich mit Erfolgen, Erwartungen, Kritik und Lobgesängen verbunden sein kann. Es wurde ein Shooting mit fünf sympathischen, humorvollen und offenen jungen Männern – im Stadion, jedoch in privaten Klamotten, vor leeren Rängen und vor allem – nahe am Menschen.
Vielen Dank für euer Vertrauen und an die Spielvereinigung Greuther Fürth, für die Möglichkeit, das Shooting im Stadion stattfinden zu lassen.